Home
17.04.2012

Roman Giuliani im Amt bestätigt

Bis jetzt sassen 14 Vertreter für die beiden ehemaligen Bezirke Steckborn und Diessenhofen im Grossen Rat. Nun sind es nur noch neun. Dennoch haben sich die Kandidaten aus der Region gut geschlagen.
Rein rechnerisch müssten die ehemaligen Bezirke Steckborn und Diessenhofen den Verlust von fünf Sitzen im Grossen Rat beklagen. Doch im Detail sieht die Lage anders aus: Auf vielen Ersatzlisten stehen Kandidaten aus der Region zuoberst und haben gute Chancen, in den nächsten vier Jahren nachzurücken. 
Zudem wurden die meisten Bisherigen aus der Region wieder gewählt – auch das war nicht unbedingt zu erwarten im Grossbezirk Frauenfeld. Grosse Freude bei FDP und SP
Freude herrscht bei FDP und SP. «Wir sind mehr als zufrieden. Für uns ist es optimal gelaufen», sagt Max Möckli, FDP-Präsident der Region Diessenhofen. Er tritt nun seine dritte Legislaturperiode als Kantonsrat an. Auch sein Kollege aus dem ehemaligen Bezirk Steckborn, Ueli Oswald, schaffte es. Oswald war für Hansjörg Lang nachgerückt und musste sich gleich im Grossbezirk Frauenfeld behaupten. Dabei habe die FDP bewusst darauf verzichtet, die Spitzenkandidaten zu kumulieren. «Das war ein Risiko, denn wir mussten mit so bekannten Frauenfeldern wie Mathias Hotz antreten», sagt Möckli. Nun will er sich nicht auf den Lorbeeren ausruhen, sondern Nachfolger aufbauen. Da steht Roland Studer aus Schlattingen schon auf der dritten Warteposition startklar. Auch die SP hat es geschafft
Kantonsrätin Cornelia Komposch aus Herdern räumte die meisten Stimmen ab. Ein Nachrücker aus Diessenhofen bewährte sich ebenfalls: «Dass Roman Giuliani so gut im Amt bestätigt wurde, da sind wir sehr glücklich», sagt Evi Schaad, SP-Parteipräsidentin in Diessenhofen. «Wir erheben unsere soziale Stimme auch im fernen Frauenfeld.» Zudem lobt sie die Zusammenarbeit mit der Bezirkspartei. Und: Marianne Guhl aus Steckborn und Hannes Weilenmann aus Basadingen stehen zuoberst auf der Warteliste. CVP ist sehr zufrieden
«Die Angst, dass die Region Untersee und Rhein von den Frauenfeldern überstimmt werde, hat sich nicht bestätigt», sagt Stefan Geiges, CVP-Bezirkspräsident aus Frauenfeld. «Es ist gut für diese Region gelaufen.» Die vier zusätzlichen Sitze nach der Bezirks-Reorganisation habe seine Partei gehalten. An diesem Erfolg partizipierte die Region an Untersee und Rhein nur teilweise. Denn: Von den beiden CVP-Kantonsräten schaffte allein Monika Weber aus Eschenz ihre Wiederwahl; Thomas Baumgartner aber nicht. Der ehemalige Steckborner Stadtammann hatte allerdings im Vorfeld seinen Wegzug bekannt gegeben. Doch womöglich rutscht Urban Brütsch aus Diessenhofen nach, er steht auf Warteposition eins. Diessenhofen verliert SVP-Sitze
Diessenhofen ging dieses Mal leer aus, obwohl bislang zwei SVP-Kantonsräte die Region vertraten. «Wir haben nicht zwei Sitze verloren, wir haben unseren Bezirk verloren. Das ist Grund unseres Elends und unsere Partei hat das nicht gemerkt», sagt Walter Widmer, SVP-Präsident in Diessenhofen. Aber mit dem Wahlkampf zeigt sich Widmer zufrieden, haben doch die Diessenhofer Kandidaten Ränge aufgeholt. Deshalb hofft er, dass Kandidaten aus seiner Region nachrücken, denn auf der Warteliste nehmen Göpf Möckli und Dölf Keller Platz zwei und drei ein. In der SVP rückten die letzten vier Jahre drei Kantonsräte nach. Allerdings schaffte es einer von ihnen dieses Mal nicht in den Grossen Rat: Erich Schaffer aus Pfyn, seit 2010 Kantonsrat, muss sich wieder mit Platz eins auf der Warteliste begnügen. Die SVP verlor im ganzen Kanton Sitze. In Hinblick auf Untersee und Rhein sieht Bezirkspartei-Präsidentin Verena Herzog aber die SVP-Strategie geglückt: «Die Kandidaten vom Land haben durchaus eine Chance.» Das zeige das drittbeste Wahlergebnis des Bisherigen Daniel Vetterli aus Rheinklingen. Noch mehr Stimmen erhielt Marcel Schenker, der von Homburg nach Frauenfeld zügelte. Mit diesem Umzug verlor die Region nochmals einen SVP-Sitz – aber nur auf dem Papier. Grüne und EVP holten nichts
Obwohl die EVP mit einer Liste Nord lockte und die Grünen die Region Untersee und Rhein mit guten Listenplätzen verwöhnen wollten, schaffte hier keiner den Sprung in den Grossen Rat. 17. April Zeitungsartikel der Thurgauer Zeitung