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14.02.2012

JA am 11. März 2012

Schluss mit uferlosem Bau von Zweitwohnungen
Jetzt ist Zeit, ein klares Zeichen zu setzen. Ein Signal gegen noch mehr Zweitwohnungen in der Schweiz.
Der Bau von Zweitwohnungen trägt massgeblich dazu bei, dass in der Schweiz jeder Sekunde ein Quadratmeter Boden zugebaut wird. Unsinnig ist dies vor allem mit dem Bau von Wohnungen, die 300 Tage im Jahr leer stehen. Einheimische können sich in Ferienorten kaum mehr Wohnraum leisten, Tourismusorte verkommen so zu überteuerten Betonwüsten, die unsere Bergtäler zersiedeln und zu Geisterorten verkommen lassen. Die Ziele der Initiative: Schluss mit der Zerstörung von Ortsbildern, Schluss mit der weiteren Zerstörung der Landschaft, Schluss mit preistreibenden Bau-Wucher, der die Einheimischen aus dem eigenen Dorf vertreibt.
Die Initiative will die Zersiedelung der Schweizer Landschaft stoppen. Dafür soll der Anteil an Zweitwohnungen für jede Gemeinde auf 20% aller Wohneinheiten und Bruttogeschossfläche beschränkt werden. Die Ausgestaltung der Raumplanung wird somit neu auf Bundesebene geregelt, während sie bis anhin Sache der Kantone war. Ausserdem werden diese konkreten Vorschriften zur Raumplanung neu in der Verfassung und nicht mehr auf Gesetzesstufe geregelt.
Schweizweit gibt es momentan fast eine halbe Million Zweitwohnungen, was einen Anteil von 12% des Wohnungsbestandes ausmacht. In einigen Schweizer Tourismusgebieten sind über 70% aller Wohnungen Zweitwohnungen! Zusätzlich kommen jedes Jahr 8'000 neue Zweitwohnungen dazu.
Mit der Annahme der Initiative wird faktisch ein Baustopp von Zweitwohnungen in den bedeutenden Regionen verlangt. Die Landpreise und somit auch die Mietpreise werden in diesen Gebieten wegen der rückgängigen Nachfrage wohl sinken. Dafür werden allenfalls vermehrt Hotels gebaut, wenn die Nachfrage nach Übernachtungen trotzdem bestehen bleibt.
Nicht unter den Begriff Zweitwohnungen fallen Ferienwohnungen, die kommerziell vermietet werden. Diese werden mit 200 Nächten auch viel intensiver genutzt als Zweitwohnungen mit 30 bis 60 Übernachtungen pro Jahr. Das Kriterium zur Definierung der Zweitwohnungen ist die Dauer der Bewohnung. Also fallen sogenannte Miet-Ferienwohnungen nicht unter die Begrenzung und dürfen somit weiterhin gebaut werden.
Der Initiativtext enthält nur eine Begrenzung von zukünftigen zu bewilligenden Baugesuchen, tangiert also die bestehenden Wohnungen nicht.
Klar ist: Touristen suchen in der Schweiz unverdorbene Bergwelt und intakte, naturnahe Kulturlandschaften. Heimat bewahren, Natur retten, Bevölkerung schützen – dies sind die drei Eckpfeiler der Initiative.
Die SP Schweiz unterstützt neben der Grünen Partei Schweiz, EVP, Pro Natura u.a. offiziell das Volksbegehren „Schluss mit uferlosem Bau von Zweitwohnungen“.

Roman Giuliani, SP Thurgau Kantonsrat

weitere Informationen unter www.zweitwohnungsinitiative.ch


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