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17.09.2010

Die bewährte Politkultur soll weiterhin ihre Zukunft haben

Rücktritte von fünf Mitgliedern unserer Stadtregierung darf nicht der Grund eines politischen Schnellschusses sein, den vielleicht bereits die nächste Generation bereuen wird. Diessenhofen profiliert sich durch agieren statt reagieren und ist mit einer Behörde, die vorwärts denkt bisher gut gefahren. Ich habe volles Vertrauen, dass auch ein neu besetzter Stadtrat diese Arbeitsweise fortsetzen wird. Auch wenn mit diesen Rücktritten vorerst viel Knowhow verloren geht, so treten frische Kräfte ein Amt an, die das nächste Jahrzehnt im Rheinstädtchen mitprägen werden und in der übernächsten Legislatur auch die pensionsbedingte Ablösung unseres bewährten Stadtammanns als Behördemitglieder mitzutragen haben. Die Anzahl der Ratsmitglieder nun zu reduzieren schwächt den Stadtrat in einer wichtigen Phase. Die Repräsentation verschiedenster Bevölkerungs- und Gesellschaftsschichten sowie die breite politische Abstützung wird in den nächsten Jahren ein wichtiger Faktor der Diessenhofer Behörde sein, der es nun gilt, den Erfahrungsrucksack zu füllen, die nötigen Beziehungen zur kommunalen und kantonalen Verwaltung zu festigen und zu knüpfen. Dass diese Aufgaben auf sechs Personen besser verteilt sind, als auf vier, die ob der vermehrten Belastung vielleicht schon nach vier Jahren ihr Mandat wieder zur Verfügung stellen, liegt auf der Hand. Eine Annahme der Initiative würde der Diessenhofer Politkultur einen Bärendienst leisten. Für mich ist die Ablehnung mit einem NEIN für Bevölkerung und Stadtrat ein vertrauensbildender Schritt in die Zukunft.
Roman Giuliani, Kantonsrat SP

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Leserbrief Thurgauer Zeitung